Arie Rosen aus Jerusalem online am Albert-Einstein-Gymnasium

Schüler der Klasse 7 erlebten Judentum live

Am 12. November hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 des Albert-Einstein-Gymnasiums die besondere Gelegenheit, live mit Arie Rosen in Jerusalem zu sprechen. Der Vortrag wurde zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, da Rosen eindrucksvoll vom jüdischen Glauben und den Traditionen des Schabbats erzählte. Wegen der aktuellen Lage in Israel wies er darauf hin, dass der Vortrag durch einen Bombenalarm unterbrochen werden könnte – ein bedrückendes Zeichen der schwierigen Umstände, unter denen die Menschen in Jerusalem derzeit leben.

Arie Rosen schilderte seine persönliche Glaubensreise. Früher nicht religiös, brachte ihn ein Gespräch über die Schöpfung zum Nachdenken. Nach dem Militärdienst begann er, die Tora und das Judentum zu studieren, und erklärte den Schülern, wie heilig die Tora für gläubige Juden ist. Er zeigte ihnen eine handgeschriebene Thorarolle und erklärte, dass schon ein kleiner Schreibfehler eine Rolle unbrauchbar machen würde.

Die Schüler erfuhren über den Schabbat, einen Tag der Ruhe, der nach der Tora strikt eingehalten wird. So dürfen an diesem Tag keine Arbeiten verrichtet werden, die den biblischen Geboten widersprechen – dazu gehört, z. B.  kein Feuer zu entzünden oder keine Elektronik zu nutzen. Durch ein Video waren die Schüler eingeladen, an einer Schabbatfeier bei Rosens Familie teilzunehmen und die Elemente der Feier so kennenzulernen. Der Schabbat wird in Ruhe, gemeinsam mit der Familie begangen. Rosen berichtete, wie er diese Stille heute als Quelle der Kraft empfindet. Ein abschließendes Quiz zeigte, wie aufmerksam die Schülerinnen und Schüler dem Vortrag gefolgt waren.

Neben religiösen Fragen kamen auch Themen zur aktuellen Situation in Israel zur Sprache. Herr Rosen antwortete offen auf die Fragen der Schüler zur politischen Lage. Ein Schüler fragte, ob Herr Rosen selbst Judenfeindlichkeit erlebt habe. Er erklärte, dass er glücklicherweise bisher nicht betroffen war, jedoch Freunde in Frankfurt eine Zunahme des Antijudaismus spüren. Diese Entwicklung sehe er mit großer Besorgnis und erklärte, dass sein Ziel vor allem Aufklärung sei – er möchte den Schülern das Judentum näherbringen und aufklären, um Verständnis zu fördern. Eindringlich bat er die Schüler, sich, wo immer sie Diskriminierung oder Ausgrenzung spürten, entschieden dagegen einzusetzen.

Bereits im Vorfeld hatten die Schüler große Erwartungen und fragten immer wieder, wann die Videokonferenz mit Jerusalem stattfinden würde. Der Online-Vortrag bot ihnen schließlich eine seltene Gelegenheit, in den Dialog zu treten, eine neue Perspektive zu gewinnen und einen echten Austausch über Religion und Frieden zu erleben.